Leiterretraite 2025

13.-16. März 2025 | Rathen (Sachsen)

Ein kurzer Einblick von Christiane Lohöfener

Vom 13. bis 16. März traf sich die Leiter­schaft unserer Gemeinde im schön­en Kur­ort Rathen in der Säch­sischen Schweiz zu einem inten­siven gemein­samen Wochen­ende.

Der Psalm 23 stand am ersten Tag im Mittel­punkt und wir arbeiteten in Klein­gruppen Elemente des gött­lichen Schutzes und der Füh­rung heraus. So gingen wir auch der Fragen nach: »Wie erlebe ich Gott als Hirt und Wirt der Seinen?« oder »An wel­cher Station von Ps. 23 be­finde ich mich gerade?«

Lob­preis­zeiten führ­ten uns durch die Tage und richte­ten uns immer wieder zu Gott hin aus.

Pfr. Albrecht Schödl stellte uns die Benedikts­regel, eine An­leitung zu christl­ichem Leben, in Aus­zügen vor, wo es um Füh­rung und Leitung im Mit­ein­ander geht. Diese Aus­legung der Schriften der Väter hat erstaun­licher­weise an Aktualität nichts ver­loren. So konnten wir aus den Über­legungen und Erfah­rungen der Vor­fahren vergang­ener Zeiten eine Menge Input für unser gemein­sames Leben in unserer Gemei­nde ab­leiten.

Als weite­ren Schwer­punkt schauten wir uns die Beru­fung des Samuel (1. Sam. 3,1-10) an und fragten uns, wo und wie hören wir Gottes Stimme und wie spricht heute Gott zu uns? In Klein­gruppen tauschten wir uns sehr persön­lich aus und staun­ten, wir unter­schied­lich Gott zu jedem einzelnen von uns spricht und wie viel­fältig die Stimme Gottes wahr­ge­nommen wird.

Natürlich gab es auch wieder schöne Wande­rungen zum Rauen­stein und zur Bastei.

Wir kamen unter­wegs in wunder­bare Gespräche und hörten von­ein­ander, wie es uns pri­vat und gemeind­lich geht. So konn­ten wir man­ches von­ein­an­der besser ver­stehen und ein­ordnen.

Diese gemein­samen Tage waren sehr gefüllt und wir fuhren dank­bar mit vielen Impul­sen wieder heim.

Christiane Lohöfener

 

Ein ganz persön­licher Erlebnis­bericht von Ute Benndorf

Seit nun über 20 Jahren fahre ich einmal im Jahr zur Leiter­retraite und freue mich trotz Vor­bereitungs­stresses und dem nicht ein­fachen Zurück­lassen der Rest­familie auf die gemein­same Zeit mit meinen Geschwis­tern der Andreas­gemeinde. Es ist immer eine gute Gelegen­heit, andere Mit­christen besser und intensiver kennen­zu­lernen, sie einmal außer­halb ihrer gemeind­lichen Ver­ant­wortung zu erleben und vielleicht mit­ein­ander ein bisschen das Herz zu teilen.

Am Donners­tag kamen wir recht spät an, so dass von dem Abend nicht mehr viel übrig­blieb, und am Freitag hatte ich trotz schönen Lob­preises Schwierig­keiten, meinen Blick von mir und meinen Befind­lichkei­ten auf das Thema (Psalm 23) und die ande­ren zu richten. Am Nach­mittag mach­ten wir eine kleine Wan­derung durch die nebe­lige Sächsi­sche Schweiz. Wunder­schöne Natur – gehüllt in ein graues Tuch. Dies ent­sprach meinem Em­pfinden: ein bisschen ein­sam mitten unter wunder­baren Menschen, keinen Weit­blick, keine Sonne, keinen Fokus, der Weg un­klar und trotz­dem ehr­fürch­tiges Staunen, wenn man durch mäch­tige Fels­forma­tionen ging, die etwas Majes­tätisches und Ewiges aus­strahlten.

»Hinter jedem Nebel war­tet der Sonnen­schein!« (Zitat un­be­kann­ter Verfasser).

Der nächste Tag: der Nebel war bei fast purem Sonnen­schein nur noch ein wenig über der Elbe! Welch ver­änder­ter An­blick der Natur, welch Wunder, welche so verschie­dene Schön­heit an beiden Tagen. Nach dem lusti­gen bunten Abend und dem Sonnen­schein am Morgen konnte sich mein Herz öffnen für die Themen des Tages. Die geist­lichen Impulse aus der Benedikts­regel und die Bibel­arbeit zu 1. Samuel 3 (Thema: Hören) beweg­ten mich sehr. In meiner Klein­gruppe hatte ich das Ver­gnügen, vom Herzen der ande­ren zu hören und sie da­durch besser kennen­zu­lernen und zu ver­stehen. Den Aus­tausch fand ich berei­chernd und ich war zudem auch noch dank­bar, dass ich Gottes Gegen­wart nicht nur in den Lob­preis­zeiten spürte. Sein Wort von ande­ren gesagt und sein Bild in der Stille mir ge­schenkt, ließ mich meine Blick­richtung korri­gieren und ich hatte meinen Fokus wieder­ge­funden.

Der inter­aktive Gottes­dienst (zur Bibel­stelle Markus 6, Aus­sendung der Jünger) mit Segnung vertiefte mein Er­leben. Ich hatte die Ehre, gemein­sam mit anderen für meine Geschwister zu beten und sie zu segnen. Dabei werde ich immer reich be­schenkt. Obwohl ich den »Nebel­tag« rück­blickend sehr spannend fand, erlebte ich kraft­spen­dende Freude an den Sonnen­tagen. Ich hoffe sehr, dass dieses Gleich­nis im Natur­er­leben auch für unsere Gemeinde gilt. Dort, wo der Nebel in der Gemeinde uns mit Fragen und Un­sicher­heiten zurück­lässt, schafft Gott zu seiner Zeit das Wunder und schenkt uns die Sonne und Licht, damit auch Wärme, Liebe und Erkenn­tnis. »Nebel heißt rück­wärts gelesen LEBEN!«

Ute Benndorf