Anne Jehnert
15.08.2024 | gegen 10 Uhr | Clubraum, Gemeindebüro
Das sind doch die besten Dienste: der Herr ruft Dich, andere vielleicht auch, und Gott leitet dann alles in die Wege, damit Dein Dienst gelingt. So geschah es auch Anne. Seit August dieses Jahres leitet sie das Kindergottesdienstteam in unserer Gemeinde. Einen Weg, den Gott ihr dafür geebnet hat: Sie ist über ein christliches Hilfswerk, »Mastering your life«, als Projektleiterin in Teilzeit für das Projekt »Abenteuerland« angestellt und wird darüber bezahlt.
Beate: Wie bist Du zu Deiner neuen Stelle gekommen? Warst Du vorher schon im Abenteuerland involviert?
Anne: Ja, ich war vorher schon im Kindergottesdienst bei den Königskindern, vorwiegend wegen meiner eigenen Kinder. Früher habe ich aber auch schon mal Kindergottesdienste in einer anderen Gemeinde geleitet, eher für Kinder im Schulalter und dort Leitungserfahrung gesammelt. Aber das jetzt hat Gott gemacht: Ich wurde schon seit einiger Zeit immer mal wieder von mehreren Leuten angesprochen, ob ich diesen Dienst nicht übernehmen will. Da waren meine Kinder aber noch so klein. Doch dann hat Gott immer mehr daran gearbeitet, meine Fragen beantwortet und Dinge, mit denen ich Bauchschmerzen hatte, aus dem Weg geräumt. So bekam ich immer mehr grünes Licht für diese Aufgabe.
Was gehört denn so alles zu Deinen Aufgaben?
Aktuell wachse ich noch rein. Ich kümmere mich aber bereits darum, dass jeden Sonntag und für jede der beiden Gruppen genügend Mitarbeiter da sind; dass auch noch weiter Ehrenämtler dazukommen. Ich suche Material zusammen und entwickle perspektivisch die Konzepte weiter. Neben den Kindergottesdiensten bin ich auch in anderen Bereichen für Kinder involviert, zum Beispiel beim Gemeindetag.
Was motiviert Dich, Dich dieser Aufgabe anzunehmen?
Meine Leidenschaft für die Kinder und für Jesus.
Verfolgst Du dabei eine Mission? Was möchtest Du erreichen?
Mein Ziel ist es, dass der Kindergottesdienst ein Ort ist, wo Kinder Gott erleben können, Gemeinschaft miteinander haben, wo wir Glauben leben können, zum Beispiel im Gebet, aber auch im Hören, wenn Kinder teilen, was sie schon mit Gott erlebt haben oder neue Impulse dafür kriegen.
Mein Wunsch ist auch, dass die Kinder Jesus als lebendiges Gegenüber, als Freund erleben und nicht als Figur aus einer Geschichte von vor vielen tausend Jahren. Die Aufarbeitung der biblischen Geschichten im Kindergottesdienst zielt auch darauf ab, dass die Kinder etwas mitnehmen können für ihr eigenes Leben, wie sie konkrete Schritte mit Jesus oder dem heiligen Geist gehen und im Glauben wachsen können.
Ist Glauben denn bei Kindern anders als Glauben bei Erwachsenen?
Auf jeden Fall. Die kindliche Entwicklung spielt da natürlich eine wichtige Rolle. Die Königskinder zum Beispiel sehen Gott ja noch gleichgesetzt mit den Eltern. Erst später können Kinder verschiedene Perspektiven einnehmen: meine Eltern machen mal Fehler, aber Gott macht keine Fehler. So entwickelt sich das Gottesbild. Und auch das ganze Drumherum ist anders: Kinder wollen sich bewegen, die wollen was machen.
Wir müssen natürlich auch mit beachten, was und wieviel die Kinder schon im Gottesdienst mit ihren Eltern vorher erlebt haben. Wenn es eine lange Lobpreiszeit gab, dann brauchen die Kinder Raum für Bewegung oder sie wollen erzählen, was sie gerade erlebt haben. Also die Gottesdienste von Kindern sind insgesamt viel bewegter. Zeit für Geschichten und Gebete gibt es dann zu einer späteren Zeit.
Für alle, die keine Erfahrungsberichte darüber von ihren Kindern bekommen – Was erwartet denn die Kleinen und etwas Größeren dort?
Bei den Großen im Abenteuerland, von etwa 1. bis 6. Klasse, gibt es ja ein Thema für einen ganzen Monat. Dafür hat Silje ein neues Konzept erstellt: an den verschiedenen Sonntagen wird das Thema auf verschiedene Arten bearbeitet – mit einer Spielezeit, mit einem Film, einer kreativen Zeit, und an jedem 4. Sonntag im Monat wartet dann eine Überraschung auf die Kinder.
Die Kleineren erwartet bei den Königskindern natürlich eine Geschichte aus der Bibel. Die wird meist sehr anschauungsreich erzählt, also mit Gegenständen, Handpuppen oder auch Bewegungen. Danach gibt‘s entweder ein vertiefendes Gespräch, ein Spiel oder irgendeine Möglichkeit, praktisch auf die Bibelgeschichte zu antworten. Zum Schluss gibt es immer eine Freispielzeit, wo vorgelesen wird, ausgemalt oder sich verkleidet werden kann.
Hast Du das als Kind selbst schon so erlebt oder schenkst Du mit Deiner neuen Aufgabe auch Deinen eigenen Kindern etwas, was Du nicht hattest?
Definitiv, weil ich nicht christlich aufgewachsen bin, sondern erst mit 16 zur Gemeinde gekommen.
Worin siehst Du Deine größten Herausforderungen in dieser Tätigkeit?
Gute Frage. Einerseits ist es schon die Gewinnung neuer Mitarbeiter, damit alle Sonntage abgedeckt sind und es für die, die das machen, eine Freude ist und keine Pflicht, weil es sonst keiner macht. Da suche ich konkret nach Menschen, die entweder regelmäßig mit dabei sein können und wollen oder die einspringen, wenn mal Not am Mann ist, so ein bis zwei Mal im Jahr.
Wenn man im KiGo-Team mitmachen möchte, was muss man mitbringen und wie kann man Dich erreichen?
Man muss Freude am Umgang mit Kindern haben und natürlich Jesus kennen und lieben. Das ist es eigentlich schon.
Man hat verschiedene Möglichkeiten dabei zu sein: unterstützend, mit kleinen Aufgaben. Bei den Königskindern gibt es am Ende immer eine Spielzeit, wo man einfach dabei sein kann, mit vorlesen oder basteln. Jemanden extra zu haben ist super. Allein schon wegen der Aufsichtspflicht. Auch im Abenteuerland. Erreichen kannst Du mich per E-Mail oder Handynummer (siehe unten).
Kontakt Anne Jehnert
Tel. 0170 8930 793
kigo@andreasgemeinde.org